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Arten von Rassismus

Rassismus als Fremdenfeindlichkeit


 

Fremdenfeindlichkeit oder auch Xenophobie „bezeichnet ein mit persönlicher Abneigung und Abwehr verbundenes Verhalten der Scheu oder Furcht gegenüber als „anders“ oder „fremd“ vorgestellten Personen oder Gruppen, das vielfältige Formen der Ausgrenzung zur Folge hat. ist die allgemeinste Art von Rassismus, da die Diskriminierung von Fremden bei allen anderen Formen von Rassismus den Hauptaspekt darstellt.“(1)

Der Begriff Fremdenfeindlichkeit ist auch als Übergriff des Rassismus zu verstehen, da Rassismus die Ursache dafür ist. Dies lässt sich aus Folgendem schließen: „In einer 1993 von der Universität Potsdam durchgeführten Untersuchung beschwerten sich zwei Drittel der Jugendlichen in Brandenburg über zu hohe Ausländerzahlen. Dabei lag die Quote zu diesem Zeitpunkt lediglich bei zwei Prozent. Gerade die Jugendlichen, die nie Kontakt zu Ausländern hatten, erwiesen sich als die intolerantesten. […] Als Gründe für ihre Feindlichkeit gegen Asylbewerber stimmten die Jugendlichen „völlig“ oder „teilweise“ folgenden Aussagen zu: weil Asylbewerber „auf Kosten Deutschlands gut leben wollen“ (85,8 Prozent), „schnell zu Gewalt und Kriminalität neigen“ (76,5 Prozent), […] „im Vergleich zu uns Deutschen minderwertig sind“ (83 Prozent). Hier zeigen sich die gängigen Vorurteile, vermischt mit einer Prise Rassismus.“(2)


Genetischer Rassismus


 

Eine weitere Art des Rassismus ist der genetische Rassismus. Genetischer Rassismus „liegt [...] dann vor, wenn gelerntes Verhalten, z.B. Intelligenz, naturalisiert, das heißt als angeboren unterstellt wird.“(3)

Diese Art des Rassismus geht von der Existenz höher- und minderwertiger Rassen aus. Er verabsolutiert, verallgemeinert und wertet tatsächliche oder fiktive biologische Unterschiede, denen vermeintliche innere Äquivalente zugeschrieben werden. Als Ideologie wurde der genetische Rassismus im Faschismus und Nationalsozialismus zur Staatsdoktrin erhoben und lieferte die innenpolitische Rechtfertigung für Völkermord und Vernichtungskrieg. Die zunehmende Ablehnung des Begriffs "Rasse" nach 1945 stellte zwar das ursprüngliche Rassismuskonzept in Frage, nicht jedoch dessen grundsätzliche Funktion. "Kultur" ersetzte "Rasse" und wurde zum neuen Leitmotiv des wissenschaftlichen und später gesellschaftlichen Diskurses – ein naturalisierter Kulturbegriff allerdings, der von der Unterschiedlichkeit und vor allem Unveränderlichkeit von Kulturen ausgeht.“(4)

Der amerikanischen Film „Freedom Writers“ erzählt nach einer wahren Begebenheit die Geschichte der Lehrerin Erin Gruwell, die ihren ersten Job an einer High School übernimmt und eine Klasse, in der sich nur „Problemkinder“ befinden, zur Aufsicht bekommt. Weder verspüren die Schüler Lust aufmerksam am Unterricht teilzunehmen, noch besitzen sie jegliche Disziplin. Außerdem teilt sich die Klasse in mehrere Rassengruppen, die alle miteinander konkurrieren. Der Rassenkonflikt innerhalb der Klasse wird auch nach außen getragen, weshalb sich die anderen Lehrer von ihnen abwenden, da deren Meinung nach die Schüler aufgrund der Rassen nicht genug Potenzial und Leistungsfähigkeit besitzen, um die Schule zu bestehen. Ein klassischer Fall des genetischen Rassismus.


 

Kultureller Rassismus


 

Menschen werden oft wegen ihrer Kultur, also ihrer Lebensweise diskriminiert. Kultureller Rassismus ist ein „Typus von Rassismus, der den kumulativen Effekt einer rassistisch geprägten Weltsicht beinhaltet, die über die ideologischen Überzeugungen und individuellen Alltagserfahrungen die gesamte Kultur durchdringen und z.B. eine kulturelle Eigenständigkeit von Minoritäten leugnen.“(5)

Bei dieser Art des Rassismus spielen vor allem kulturelle Faktoren eine bedeutende Rolle. Menschen werden aufgrund ihrer Kultur, also aufgrund ihrer Lebensweise, ihrer Gesinnung, Weltauffassung oder -anschauung, ihrer Sitten und Bräuche etc., diskriminiert. Sie werden also aufgrund der Kultur ihrer Rasse, also aufgrund ihrer Rasse benachteiligt.

In dem Kurzfilm „Schwarzfahrer“ von Pepe Danquart aus dem Jahr 1992 steigt ein Farbiger in eine Straßenbahn und setzt sich neben eine ältere Dame. Diese beschwert sich über den Schwarzen und lässt sich über Ausländer und deren Kultur aus. Im Film wird also kultureller Rassismus thematisiert.


 

Religiöser Rassismus


 

Rassismus kann sich auch gegen andere Religionen richten. Diese Art von Rassismus nennt sich religiöser Rassismus. Dabei versucht eine religiöse Gruppe eine andere zu unterdrücken, zu zwingen den ihrer Ansicht nach falschen Glauben abzulegen und den eigenen „besseren“ Glauben anzunehmen. Ein Szenario dieser Art zeigte sich auch in der Geschichte. Beispielsweise zur Zeit der Christenverfolgung im Römischen Reich. Damals bildeten die Religion und der Staat eine Einheit. Das Staatsoberhaupt war der weltliche und der religiöse Herrscher. Die Religion – der Vielgötterkult - war eines der wichtigsten Elemente im Leben der römischen Bevölkerung. Trotzdem tolerierten die Römer auch andere Religionen, solange sie neben ihrem eigenen Polytheismus ausgeübt wurden. Die Christen aber glaubten an nur einen Gott und hielten sich von den Opferungen und damit von jeglichen kulturellen Veranstaltungen fern, was Misstrauen gegen Träger der neuen Religion erweckte. Die Christen wurden als gottlos und politisch unzuverlässig bezeichnet. Die ersten Verfolgungen fanden eher restriktiv statt und lagen dem Zorn einzelner Römer zugrunde. Doch 64 n. Chr. wurden unter Neros Herrschaft Gesetze erlassen, nach denen jeder der dem christlichen Glauben angehörte, verhaftet oder getötet werden sollte. 196 n. Chr. schrieb der christliche Schriftsteller Tertullian: „Den Christen wird die Schuld gegeben für jede öffentliche Katastrophe und jegliches Unglück das die Menschen befällt. Wenn der Tiber Hochwasser hat wenn der Nil nicht genügend Wasser führt wenn es Erdbeben oder Hungersnot oder Seuchen gibt sofort erschallt der Ruf 'Die Christen vor die Löwen'“ (6) Dieser Satz beschreibt die Situation der Christen im Römischen Reich genau. Sie wurden wegen ihres anderen Glaubens und einer anderen Weltauffassung, so wie auch schon die Germanen verfolgt und sollten vernichtet werden. Diese Methode ähnelt den Versuchen der Nationalsozialisten die Juden auszurotten.



Faschismus und Rechtsextremismus


 

Wenn man heutzutage von Rassismus spricht, kann nicht vermieden werden, dass auch der Name Adolf Hitler fällt. Sein Hass auf nicht arische Bürger war dermaßen groß, dass er alle Menschen mit anderer Hautfarbe, Homosexuelle, Behinderte und Juden verjagen oder im KZ vergasen ließ. Dies beweist, dass auch Faschismus eine Form des Rassismus ist. Allerdings wandte Hitler die Rassentheorie an, um seine „eigene Rasse“ von den anderen abzuheben.

Im 19. Jahrhundert schrieb die Wissenschaft „Menschheitsgeschichte“ aufgrund der

Rassen (biologischer Rassismus). Dies und der Nationalsozialismus halfen entscheidend bei der Entwicklung des Rassismus mit. Der erste große Ideologe des Rassismus war Graf de Gobinea. 1855 schrieb er das Werk „Über die Ungleichheit der Rassen“. Er tat dies um die Aristokratie zu erhalten, da er selbst ein Adliger war. Seiner Meinung nach ist die „Arische“ die überlegene Rasse. Sie muss erhalten bleiben um die Menschheit zu zivilisieren. Als arische Rasse bezeichnete Hitler vor dem 2. Weltkrieg die Deutschen. Die Juden, welche als „anders“ bezeichnet wurden, mussten ausgerottet werden.“(7)

Der Begriff Faschismus bezeichnete zuerst die von Benito Mussolini 1922 zur Macht geführte politische Bewegung in Italien. Von dort aus wurde der Begriff für ähnliche politische Strömungen und Systeme anderer Staaten, vorwiegend in Europa, besonders in den Jahren 1920 bis 1945, verwendet. […] Unter diesem Sammelbegriff werden verschiedene historische und ideologisch-politische Richtungen eingeordnet, darunter der deutsche Nationalsozialismus sowie weitere, meist rechtsgerichtete politische Bewegungen, die Diktaturen stützen oder anstreben. Vom Ursprung her sind es national- und sozialrevolutionäre Bewegungen mit meist totalitären Zügen.“(8)

In dem deutschen Kurzfilm „Spielzeugland“ wird diese Art des Rassismus thematisiert. Die Geschichte spielt im Nazideutschland im Jahr 1942. Der deutsche Junge Heinrich Meißner ist mit dem jüdischen Nachbarsjungen David Silberstein befreundet. Als Davids Familie deportiert werden soll, erzählt Heinrichs Mutter, dass David ins „Spielzeugland“ fährt. Heinrich will mit seinem Freund gehen und verschwindet heimlich. Im Film werden die faschistischen Züge durch die Nationalsozialisten deutlich.

Der Rechtsextremismus ist eine neue Form des Faschismus und vereint noch weitere rechtsradikale Gesinnungen miteinander. „Der Begriff Rechtsextremismus dient als Sammelbezeichnung, um faschistische, neonazistische oder ultra-nationalistische politische Ideologien und Aktivitäten zu beschreiben.“ (9)

Die Ansätze für die rechtsextremistische Ideologie entwickeln sich aus Rassismus und Nationalismus. Die ethnische Zugehörigkeit zu einer Nation oder Rasse spielt hierbei für den Einzelnen eine Rolle von größter Bedeutung. Erst danach kommen alle anderen Werte und Interessen.

In „American History X“ geht es um den amerikanischen Neo-Nazi Derek (Edward Norton), der zusammen mit seinem jüngeren Bruder Danny (Edward Furlong) in einem Haus wohnt. Derek gerät mit einem Schwarzen aneinander, welcher er später erschießt. Daraufhin wird er zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt. In der Justizvollzugsanstalt lernt er, dass sein Fremdenhass und sein rassistisches Verhalten unrecht waren. Die Geschichte thematisiert die Ursachen und Folgen von Rechtsextremismus.

(1) Wikipedia: Fremdenfeindlichkeit, 29.10.2009, verfügbar unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Fremdenfeindlichkeit, eingesehen am: 30.11.2009, 16:52Uhr

(2) Köpf, Peter: Stichwort – Ausländerfeindlichkeit, Wilhelm Heyne Verlag München, 1996, S.61

(3) Posselt, Ralf-Erik und Schumacher, Klaus: Projekthandbuch: Gewalt und Rassismus, 45472 Mülheim an der Ruhr: Verlag an der Ruhr 1993, S.100

(4) Rombase – Didactically edited information on Roma: Genetischer und kultureller Rassismus: Definition und Funktionen, November 2001, verfügbar unter: http://romani.uni-graz.at/rombase/cgi-bin/art.cgi?src=data/hist/current/racism.de.xml, eingesehen am: 5.12.2009, 22:36Uhr

(5) Psychology48.com: Kultureller Rassismus, verfügbar unter:

http://www.psychology48.com/deu/d/kultureller-rassismus/kultureller-rassismus.htm, eingesehen am:

4.11.2009, 01:48Uhr

(6) Uniprotokolle: Christenverfolgung im Römischen Reich, 23.11.2009, verfügbar unter: http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Christenverfolgung.html, eingesehen am: 30.11.2009, 16:58Uhr

(7) Direktor Referate: Rassismus Referat, 2000, verfügbar unter: http://www.referate10.com/referate/Deutsch/4/Rassismus-referat-reon.php, eingesehen am: 4.12.2009, 19:43Uhr

(8) Wikipedia: Faschismus, verfügbar unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Faschismus, eingesehen am: 28.11.2009, 5:10Uhr

(9) Wikipedia: Rechtsextremismus, verfügbar unter: http://de.wikipedia.org/wiki/Rechtsextremismus, eingesehen am: 28.11.2009, 05:22Uhr

 
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