Szene 1 – Die Entführung
Drei Tage vor Weihnachten. In der Werkstatt des Weihnachtsmannes herrscht reges Treiben. Die Wichtel packen noch die letzten Spielsachen ein. Dann läutet die Glocke zum Feierabend.
Wei: Feierabend, Wichtel!
Fri: Bis morgen, Weihnachtsmann!
Wei: Bis morgen, Fritz! Und denk daran: wir fangen schon um 4 Uhr an. Immerhin sind es nur noch drei Tage bis Weihnachten!
Fri: Ja, Weihnachtsmann! Tschüß!
Wei: Tschüß!
Hach, was für ein fantastischer Tag! Wir haben unsere Pensum für heute geschafft und es sind nur noch 1.680.423 Geschenke, dann ist für jedes Kind was dabei. Und in der Rutenabteilung haben die Wichtel auch schon fast alle Ruten für die unartigen Kinder fertig. Ho ho ho!
Plötzlich geht das Licht aus.
Wei: Nanu, was ist denn jetzt los? Oh, nein, hoffentlich hat die WEZ mir nicht den Strom abgestellt, weil ich die letzte Rate noch nicht bezahlt habe.
Während der Weihnachtsmann spricht, schleicht sich von hinten eine vermummte Gestalt an und stülpt ihm einen Sack über.
Wei: Hey! Was soll das? (versucht sich zu befreien)
Mr.X: He he he! Jetzt habe ich dich. Zu lange hast du Geld bringende Spielsachen zu verschenkt. Aber ab jetzt regiere ich. Dem Kommerz entkommt keiner!
Mr.X lacht hämisch und versucht den Weihnachtsmann weg zu schieben, was ihm aber nicht gelingt.
Wei: Ho ho ho! Das ist das Gewicht der Liebe.
Mr.X: Ich würde eher sagen, du hast zu viele Weihnachtsplätzchen in dich hinein gestopft. Los! Abmarsch!
Weihnachtsmann und Mr.X gehen ab. Das Licht geht aus. Man hörten einen Rums.
Wei: Au!
Mr.X: Steh auf, Fettsack!
Szene 2 – Sherlocke und Watersonne
Am nächsten Morgen in der Detektei Lupenrein. Detektiv Sherlocke sitzt an seinem Schreibtisch und ließt die Zeitung. Seine Assistentin Fräulein Watersonne steht am Schreibtisch und feilt sich die Nägel. Das Telefon klingelt. Normalerweise ist es Watersonnes Aufgabe ans Telefon zu gehen.
She: Watersonne, das Telefon klingelt!
Wat: Hm.
Sherlocke schaut über seine Zeitung.
She: Würden Sie bitte rangehen, Fräulein Watersonne?
Wat: Das ist Ihr Telefon. Warum machen Sie das nicht selbst?
Sherlocke legt seine Zeitung weg.
She: Weil, liebes Fräulein Watersonne, das nun einmal Ihr Job ist.
Das Telefon hört auf zu klingeln.
Wat: Sehen Sie das Problem hat sich von ganz allein gelöst!
She: Probleme sollten sich aber nicht von ganz allein lösen, denn das ist meine Aufgabe!
Das Telefon klingelt erneut.
She: Würden Sie jetzt bitte...
Wat: Ich mach ja schon! Seien Sie nicht immer so gestresst!
She: (murmelt) Na, bei dem Personal...
Watersonne geht ans Telefon.
Wat: Hallo?
Sherlocke schlägt sich mit der Hand gegen den Kopf. Watersonne verdreht die Augen.
Wat: Einen Moment bitte. (kramt aus Rocktasche einen Zettel raus, liest möglichst monoton vor) Einen wunderschönen guten Tag. Sie sprechen mit hier Namen einsetzen von der Detektei Lupenrein. Was kann ich für Sie tun? - Aha. Hm. Interessant. Ja. Tschüß.
Watersonne legt auf und Sherlocke schaut sie abwartend an.
She: Und?
Wat: Verwählt.
Sherlocke sinkt verzweifelt zusammen.
She: Gott, was habe ich nur verbrochen? Bitte, lass doch einmal ein Wunder geschehen!
In diesem Moment ertönt ein Klopfen und eine Frau tritt ein. Sherlocke schaut sie träge an.
She: Wenn Sie das Nagelstudio suchen, das ist zwei Räume weiter.
Hol: Oh, nein, nein! Ich wollte zu Ihnen.
She/Wat: Was?
Hol: Sie sind doch Detektiv Sherlocke, oder?
Sherlocke setzt seine Profimiene auf.
She: Aber natürlich! Was kann ich denn für Sie tun, Frau...?
Hol: Holle. Frau Holle, mein Name.
Watersonne schaut sie überrascht an.
Wat: Frau Holle? Sagen Sie bloß, Sie sind die Frau vom Weihnachtsmann!?
Frau Holle lächelt.
Hol: Ja, mein Kind, das bin ich tatsächlich.
Wat: Wahnsinn! Ich wollte schon immer mal die Frau des Weihnachtsmannes kennen lernen. Darf ich fragen, wer Ihr Lieblingsdesigner ist?
Sherlocke seufzt.
She: Fräulein Watersonne, bitte! - Also, Frau Holle, wie kann ich Ihnen denn nun helfen?
Hol: Mein Mann ist seit gestern Abend verschwunden. Ich möchte, dass Sie ihn wieder finden. Es sind nur noch zwei Tage bis Weihnachten.
Wat: Das ist ja furchtbar! Dann bekomme ich mein Deutsche&Banane-Kleid gar nicht zu Weihnachten. Dabei habe ich mir das so sehr gewünscht.
She: Fräulein Watersonne! Der Mann dieser Dame ist verschwunden und Sie interessiert nur, was mit Ihrem Geschenk passiert!? Manchmal frage ich mich wirklich, warum Sie eingestellt habe.
Watersonne bückt sich, weil ihr der Zettel vom Anruf runter gefallen ist. Sherlockes Blick fällt auf ihren Hintern.
She: Ach ja, deshalb... Nun, gut. Frau Holle. Natürlich übernehmen wir diesen Fall. Schließlich muss Ihr Mann ja so schnell wie möglich gefunden werden.
Hol: Ich danke Ihnen!
She: Dann würde ich sagen, schauen wir uns erstmal den Tatort an. Fräulein Watersonne, meinen Mantel und den Untersuchungskoffer, bitte.
Watersonne betrachtet ihre Nägel und schaut ihn fragend an.
Wat: Was?
Sherlocke seufzt. Er nimmt seinen Mantel und den Koffer.
She: Kommen Sie! Wir sehen nach Ihrem Deutsche&Banane-Kleid.
Wat: Oh! Wie wundervoll! Ich wusste doch, dass Sie tief im Inneren den Sinn für die wirklich wichtigen Dinge im Leben schon lange erkannt haben.
Sherlocke schüttelt den Kopf und alle gehen von der Bühne. Licht geht aus. Man hört die Stimmen vom Weihnachtsmann und Mr. X.
Wei: Warten Sie´s nur ab! Die Liebe und Verbundenheit der Menschen wird über Sie siegen.
Mr. X: (lacht hämisch) Na, das wollen wir doch erstmal sehen!
Szene 3 – Spurensuche
Am Nordpol in der Werkstatt des Weihnachtsmannes.
Hol: ...und hier befindet sich die Werkstatt in der unserer Wichtel die Geschenke herstellen.
Wat: Dann wird hier auch mein Kleid gemacht.
Hol: Nun, eigentlich produzieren wir nur Geschenke für Kinder.
Wat: Moment, soll das etwa heißen...
Hol: - Hier befindet sich der Tatort!
She: (murmelt) Na, endlich!
Hol: Was haben Sie gesagt?
Sherlocke macht eine abwinkende Bewegung.
Hol: Gestern Abend wurde mein Mann zuletzt in diesem Teil der Halle gesehen.
She: Um welche Uhrzeit war das ungefähr?
Sherlocke zückt einen Notizblock.
Hol: Nun, die Werkstatt schließt um 22Uhr. Mein Mann bleibt meist noch eine halbe Stunde länger, um alles zu kontrollieren.
She: Aha. Aha. - Wer hat Ihren Mann denn zuletzt gesehen?
Hol: Oh, das war Wichtel Fritz! Sehen Sie, der da drüben. Fritz, komm doch mal her!
Wichtel Fritz, der an einer Arbeitsbank sitzt und arbeitet, kommt zu ihnen herüber.
Fri: Ja, was gibt es denn, Frau Holle?
Hol: Der Herr hier ist Detektiv Sherlocke und das ist seine Assistentin Fräulein Watersonne. Sie untersuchen das verschwinden meines Mannes.
Fri: Oh...!
She: Herr Fritz,...
Fri: Wichtel.
She: Was?
Fri: Nicht Herr, sondern Wichtel.
She: Äh.... ja. Also, Herr... äh.. Wichtel Fritz. Frau Holle erzählt uns Sie wären der Letzte gewesen, der den Weihnachtsmann gestern gesehen hätte.
Fritz nickt zurückhaltend. Er wirkt eingeschüchtert.
Fri: J-ja..?
She: …Und? - War irgendetwas anders als sonst?
Fri: Oh! Nein. Es war alles w-wie immer. Alles... wie immer...
She: Sie scheinen mir etwas nervös. Herr Wichtel Fritz.
Fri: N-nur Wichtel.
She: Haben Sie etwas zu verbergen? Sie wissen doch nicht etwa etwas über das Verschwinden des Weihnachtsmannes!?
Fritz schluckt. Sherlocke tritt näher an ihn heran.
She: Nun?
Hol: Fritz, du hast doch nichts damit zu tun? Oder?
Fritz schüttelt hastig den Kopf.
Fri: N-nein. Nein. Nein.
Wat: Wenn Sie daran Schuld sind, dass ich mein Kleid nicht bekomme, dann...
Fri: I-ich habe nur... Ich war...
She: Jetzt spucken Sie´s endlich aus, Mann!
Fri: (schreit) Ich habe gesehen wie der Weihnachtsmann entführt wurde!
Alle sind still und schauen ihn geschockt an.
Hol: Warum hast du denn nichts gesagt?
She: Das ist erstmal egal! Wenn Sie die Entführung mitbekommen haben, dann müssen Sie doch auch wissen, wer der Täter war!?
Fri: Ähm... (alle schauen ihn gespannt an) ..nö!
Alle seufzen.
She: Na, fantastisch! Wir haben einen Zeugen, der aber nicht weiß, wer der Täter ist.
Fri: Also, ähm.. ich könnte sein Lachen nachmachen – wenn Ihnen das hilft. Es klang ungefähr so.
She: Klingt ja grauenvoll!
Wat: Oh, nein! Weihnachten ist für immer verloren! Und ich bekomme mein Kleid nicht!
Frau Holle tröstet Watersonne.
Hol: Na, na, na.... Detektiv Sherlocke hat doch sicher schon einen Plan.
She: Lassen Sie mich kurz überlegen!
Jeopardymusik ist zu hören.
She: Ich hab´s. Ein Täter hinterlässt immer Spuren am Tatort. Also,...
Wat: Untersuchen wir den Tatort!
Sherlocke ist etwas überrascht von Watersonnes plötzlichem Elan.
Wat: Was? Hier geht es immerhin um mein Kleid.
She: (lächelt) Dann geben Sie mir, bitte, die Lupe, Fräulein Watersonne!
Watersonne nimmt riesige Lupe aus dem Koffer und Sherlocke beginnt den Tatort zu untersuchen.
Hol: Ob er mit diesem riesigen Teil irgendetwas kompensieren möchte?
Wat: Naja, Sie wissen ja, was man sagt: Große Lupe, kleiner...
She: Aha! Ich habe einen Hinweis gefunden.
Sherlocke hebt eine kleine Karte vom Boden auf.
She: Hier, sehen Sie! Eine Visitenkarte. Könnte dem Täter aus der Tasche gefallen sein.
Wat: Wer verliert denn bitte seine Visitenkarte am Tatort? Da hätte sich der Täter ja gleich der Polizei stellen können.
Hol: Von wem ist denn die Visitenkarte?
She: Von einem gewissen... Kommerz. Er scheint im Handelsgewerbe tätig zu sein.
Hol: Kommerz?
Wat: Der Kommerz?
She: Das ist sein Name, ja. Sagen Sie bloß, Sie kennen ihn!?
Hol: Nun, mein Mann hat mit ihm ein-, zweimal Geschäfte gemacht. Und irgendwann wollte Kommerz dann unsere Werkstatt aufkaufen.
Wat: Ja, davon habe ich in der 'Foto' gelesen. Die meinte, der Weihnachtsmann wäre nicht an einem Kauf interessiert, solange er nicht genug Geld dafür bekommt.
Hol: Was für eine dreiste Lüge! Mein Mann wollte niemals verkaufen. Denn dieser Kommerz hätte sofort alle Arbeiter entlassen und sie durch Roboter ersetzt. Die arbeiten angeblich effizienter.
She: Das heißt dieser Kommerz hätte auf jeden Fall ein Motiv Ihren Mann zu entführen. Fräulein Watersonne! Wir dürfen keine Zeit verlieren. Am besten statten wir diesem Herrn Kommerz einen Besuch ab.
Wat: Um uns ein Autogramm geben zu lassen?
She: (seufzt) Ja, sicher. Frau Holle, wir melden uns bei Ihnen, sobald wir etwas Neues herausgefunden haben.
Hol: Ja. Und seien Sie vorsichtig! Dieser Mann ist nur schwer zu durchschauen.
She: Sein Vater wohl kein Glaser. Auf Wiedersehen, Madam!
Wat: Tschüß!
Sherlocke und Watersonne gehen ab. Frau Holle schaut ihnen nachdenklich hinterher.
Hol: Hoffentlich geht das gut.
Licht aus.
Szene 4 – Tatverdächtiger № 1
Im Büro von Kommerz. Kommerz sitzt an seinem Tisch und telefoniert.
Kom: Nein! Ich gebe Ihnen keinen Aufschub mehr. Entweder Sie zahlen innerhalb der nächsten 24 Stunden oder ich hole mir meine Ware zurück.
Kommerz knallt den Hörer aufs Telefon. Es klopft und der Assistent kommt langsam rein.
Ass: Herr K-Kommerz... hier sind die Unterlagen der Schlittenbaugesellschaft N.Opel. Sie müssen noch entscheiden, wie viele der Arbeiter ihre Stelle behalten dürfen.
Kom: Ja, ja. Geben Sie schon her!
Assistent reicht Kommerz die Unterlagen. Auf dem Tisch liegen Ablagen und ein großer Stempel.
Kom: Alle entlassen!
Kommerz stempelt drei Blätter ab und gibt sie dem Assistenten.
Ass: W-was? Alle entlassen? Aber, Chef,...
Kom: Kein Mitleid! Wir haben kein Geld, um Mitarbeiter zu bezahlen. Maschinen und billige Hilfskräfte vom Südpol sind da viel effizienter. - Was haben Sie da noch?
Ass: A-also,.. der Eisbären-Verband bittet um Erlaubnis auf Ihrem Grundstück am 112. Längengrad für zwei, drei Wochen eine Eisbahn aufzubauen, weil an ihrem Landstück das Eis teilweise vollständig geschmolzen und mehrere Eisschollen abgebrochen sind, was die Nutzung ihrer bisherigen Eisbahn zu gefährlich macht.
Kom: Was? Ich verpachte mein Land nicht! Außerdem wird dort der neue Nordmarkt gebaut.
Ass: A-aber, Sir, die Bauarbeiten beginnen erst in vier Wochen und bis dahin...
Kommerz schlägt mit der Hand auf den Tisch.
Kom: Und was, wenn das Areal beschädigt wird? Wissen Sie, was es kostet so eine Eisplatte zu reparieren? Nein, auf keinen Fall!
Kommerz schaut wieder auf seine Akten. Weil der Assistent nicht geht, schaut er hoch.
Kom: War´s das?
Ass: J-ja..
Kom: Was stehen Sie dann hier noch so rum? Machen Sie sich wieder an die Arbeit!
Assistent verschwindet und Kommerz zückt sein Telefon.
Kom: Kommerz hier. Wie geht es unserer Kapitalanlage? - Fantastisch! Gib ihm noch Kekse!
Kommerz lacht hämisch. In diesem Moment klopft es erneut und Kommerz legt auf.
Kom: Was denn nun schon wieder!?
Assistent kommt rein.
Ass: Sie haben Besuch. Ein Herr Sherlocke und ein Fräulein Watersonne.
Kom: Was wollen die? Ich kaufe nichts. Egal, wie hübsch die Frau ist!
Watersonne tritt ein.
Kom: Nun, vielleicht überleg´ ich mir das nochmal! - Kommen Sie doch rein!
She: Guten Tag, Herr Kommerz! Mein Name ist Sherlocke und das ist meine Assistentin Fräulein Watersonne.
Kom: Reizend. (Watersonne kichert) Was kann ich für Sie tun?
She: Nun, Sie haben sicher schon davon gehört, dass der Weihnachtsmann verschwunden ist!?
Kom: Ja. Tragische Sache. Die arme Frau Holle.
She: Frau Holle hat uns beauftragt ihren Mann wiederzufinden.
Kom: Und weshalb kommen Sie dann zu mir?
Watersonne antwortet, bevor Sherlocke etwas sagen kann.
Wat: Wir haben Ihre Visitenkarte am Tatort gefunden und damit sind Sie unser Hauptverdächtiger.
Sowohl Sherlocke als auch Kommerz sind baff.
She: (flüsternd) Fräulein Watersonne, eigentlich wollte ich eine allgemeine Befragung durchführen und dann eventuell auf die Visitenkarte zu sprechen kommen, wenn es sich ergibt. Das war unser einziger Trumpf!
Wat: Oh! Sorry, Chef!
She: Also, Herr Kommerz, was haben Sie dazu zu sagen, dass wir Ihre Visitenkarte in der Werkstatt des Weihnachtsmannes gefunden haben?
Kom: Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie sie dahin gekommen sein könnte.
She: Hm. Sie geben aber zu, dass Sie die Werkstatt des Weihnachtsmannes kaufen wollten und nicht gerade erfreut waren, als Sie von dessen Ablehnung erfuhren?
Kom: Sicher. Niemand freut sich, wenn ihm ein Geschäft durch die Lappen geht. Aber trotz der „Ablehnung“ bin ich immer noch davon überzeugt, dass der Weihnachtsmann verkaufen wird. Schenken ist auf Dauer nicht rentabel. Und jetzt, wo der Weihnachtsmann verschwunden ist...
She: Wollen Sie damit sagen, Sie könnten aus dem Verschwinden des Weihnachtsmannes Profit schlagen?
Kom: Nun...
She: Für Sie ist es also nur von Vorteil, dass der Weihnachtsmann unauffindbar ist?
Kom: Es...
She: Das bedeutet Sie haben ein Motiv und sind weiterhin unser Hauptverdächtiger!
Kommerz erhebt sich von seinem Stuhl.
Kom: Ein Motiv und eine Visitenkarte auf dem Boden, sind noch lange kein eindeutiger Beweis, Herr Sherlocke!
She: Ich habe nie gesagt, dass die Visitenkarte auf dem Boden lag.
Sherlocke und Kommerz starren sich sekundenlang an.
Kom: Es ist wohl besser, wenn Sie jetzt gehen.
She: Das werde ich. Aber ich komme wieder. Verlassen Sie sich drauf!
Sherlocke stürmt aus dem Büro, Watersonne folgt ihm nicht, sondern zieht ein Büchlein aus ihrer Rocktasche.
Wat: Würden Sie mir vielleicht...?
She: (schreit) Fräulein Watersonne!
Watersonne läuft Sherlocke schnell hinterher. Licht geht aus.
Szene 5 – Und wie geht’s jetzt weiter?
In der Detektei Lupenrein. Sherlocke, Watersonne und Frau Holle sitzen am Tisch. Frau Holle gießt Tee ein.
Hol: Also, meiner Meinung nach ist doch wohl klar, dass dieser Kommerz meinen Mann entführt hat, um unsere Werkstatt zugrunde zu richten und dann aufzukaufen.
She: Da haben Sie Recht, Frau Holle.
Hol: Und warum nehmen Sie ihn dann nicht fest?
She: Nun, erstens bin ich kein Polizist und zweitens...
Wat: (mit vollem Mund) Habfen mnir kfeinä Befschweise!
Sherlocke und Frau Holle schauen Watersonne fragend/verwirrt an. Watersonne schluckt die Kekse runter.
Wat: Ich sagte, wir haben keine Beweise.
Hol/She: Aaah!
She: Genau! Uns fehlt ein entscheidender Beweis.
Hol: Aber die Vi...
She: Die Visitenkarte und die Tatsache, dass es gut für Kommerz ist, wenn der Weihnachtsmann vor Heilig Abend nicht mehr auftaucht, sind leider nicht ausreichend. Wir brauchen etwas aussagekräftiges!
Hol: Und was wäre das?
She: Eimpf Gefsämpftnis.
Fräulein Watersonne und Frau Holle schauen Sherlocke fragend an. Sherlocke schluckt die Kekse runter.
She: Ein Geständnis.
Hol/Wat: Aaah!
Hol: Und wie bekommen wir das?
She: Höchst wahrscheinlich gar nicht.
Wat: Und wenn wir einfach nochmal Wichtel Fritz fragen?
Hol: Aber der hat doch nichts gesehen?
Wat: Nein. Er sagte nur, er wüsste nicht, wer der Täter ist.
She: Das stimmt, Fräulein Watersonne. - Frau Holle, holen Sie Wichtel Fritz her. Ich habe noch einige Fragen an ihn.
Frau Holle geht ab.
Sherlocke und Fräulein Watersonne warten in der Detektei Lupenrein auf Frau Holle und Wichtel Fritz.
She: Fräulein Watersonne, holen Sie doch schon mal den Zeichenblock!
Frau Holle kommt auf die Bühne.
Hol: Nun, komm schon, Fritz! Der Herr Detektiv beißt nicht.
She: Ah, das sind Sie ja, Frau Holle!
Hol: Ja, da bin ich. - Fritz, jetzt komm!
Wichtel Fritz kommt auf die Bühne.
Fri: Hallo!
She: Hallo. Ich würde Ihnen gerne noch ein paar Fragen stellen, Herr Wichtel Fritz.
Fri: Nur Wichtel.
She: Äh... ja. Also, Sie sagten Sie wüssten nicht, wer der Täter ist, richtig?
Fri: Ja.
She: Aber Sie haben ihn gesehen, nicht wahr?
Fri: Nun,... es w-war dunkel, aber ja...
She: Dann könnten Sie ihn beschreiben?
Fri: Ich denke schon... so ein w-wenig.
Wat: Super. Dann legen Sie mal los!
Fräulein Watersonne nimmt Stift und Block.
She: Na, dann beschreiben Sie mal den Täter.
Fri: Also,... (beschreibt den Täter)... ja... das ist alles, was mir einfällt!
She: Okay. Fräulein Watersonne, dann zeigen Sie uns doch mal, was Sie da haben!
Fräulein Watersonne dreht die Leinwand um und es ist das Bild eines Promis zu sehen.
She: Das ist ja Dieter Bohlen!
Hol: Und der hat meinen Mann entführt?
Wat: Oh, weh! Dann muss der Weihnachtsmann jetzt immer furchtbare Pop- Weihnachtslieder singen?
She: Nein. So geht das nicht weiter! - Ich glaub, ich werde noch verrückt. Es muss doch eine Möglichkeit geben den Täter irgendwie zu finden.
Hol: Wir werden meinen Mann wohl niemals retten.
Fräulein Watersonne legt tröstend den Arm um Frau Holle.
She: So ein Quatsch! Wir werden Ihren Mann finden! Wichtel Fritz, Sie müssen sich doch noch an irgendetwas anderes erinnern.
Fri: Vielleicht, wenn ich den Täter sehen würde...
She: Na, das ist doch mal was!
Fräulein Watersonne zieht Sherlocke zur Seite. Sie flüstern.
Wat: Aber wir wissen doch nicht, wer der Täter ist, wie...
She: Eine Gegenüberstellung! Wir wählen ein paar Männer aus und dann soll Wichtel Fritz sagen, wer für ihn der Täter ist.
Wat: Oh, das mit den Männern übernehm ich!
She: Gut. Und ich versuche Kommerz dazu zu überreden uns einen Besuch abzustatten!
Fräulein Watersonne holt Männer aus dem Publikum. Sherlocke greift zum Telefon.
Szene 6 – Die Gegenüberstellung
Fräulein Watersonne gibt jedem der Männer eine Nummer. In dem Moment kommt Kommerz zusammen mit seinem Assistenten auf die Bühne.
Kom: Herr Sherlocke, ich hoffe doch, Ihre Entschuldigung ist wirklich ernst gemeint, wobei mir immer noch schleierhaft ist, warum ich dafür extra herkommen musste.
Kommerz erblickt die ganzen Männer.
Kom: Nanu, was ist denn hier los? Fräulein Watersonne hat doch nicht etwa, ohne dass ich informiert wurde, eine Heiratsanzeige aufgegeben? Ha ha ha!
She: Nein. Aber ich habe hier etwas für Sie und wenn Sie so freundlich wären sich hier hinzustellen.
Sherlocke drückt Kommerz eine Nummer in die Hand und schiebt ihn in die Reihe.
Kom: Äh,... was?
Wat: Aufgepasst, meine Herren. Stehen Sie stramm!
Das Licht wird gedämmt.
She: So, Wichtel Fritz, jetzt schauen Sie mal. Ist der Täter hier dabei?
Wichtel Fritz schaut sich die Männer an.
Fri: (lässt einige der Männer vortreten) – Nein. Also, ich glaube, da ist keiner dabei.
She: Das ist doch jetzt nicht Ihr Ernst?
Fri: Ähm... doch. Irgendwie sieht keiner von denen für mich wie der Täter aus.
Wat: Aber Kommerz ist doch der Täter!
Fri: Wer?
Wat: Nummer 5!
Fri: Hm.. nein, nein. Irgendwie sieht der nicht so aus.
She: Langsam verzweifel ich aber! Fällt ihnen, denn nichts mehr ein, was am Täter besonders war?
Fri: Naja,... vielleicht seine Stimme. Ja. Ich glaube, die Stimme würde ich ganz sicher wiedererkennen.
She: Na, das ist doch mal etwas! Watersonne! Nehmen Sie Stift und Papier und schreiben Sie folgenden Satz:... - Was hat der Täter denn gesagt?
Fri: ...Das weiß ich nicht mehr so genau. Aber ich glaube, er hatte Probleme mit dem Buchstaben K.
She: Mit dem K? Na gut, dann, Fräulein Watersonne, schreiben Sie einen Satz mit K.
Wat: Wie wär´s mit: Konsumenten kaufen im Konsum Kuchen.
She: Einverstanden! Meine Herren lesen Sie jetzt bitte diesen Satz laut vor. Einer nach dem anderen.
Männer lesen Satz vor.
Fri: Nein. Ich glaube, der Täter ist nicht dabei.
Der Assistent kommt auf die Bühne.
Ass: Herr K-Kommerz, k-kommen Sie! Die K-Konferenz der k-kotzenden Eisbärenk- kinder beginnt in K-Kürze!
Wichtel Fritz zeigt auf den Assistenten.
Fri: Das ist er!
Ass: Ich?
She: Der Assistent?
Kom: Mein Assistent?
She: Sind Sie sich ganz sicher?
Fri: Ich w-weiß nicht. Ja. Also, nein. Vielleicht. Es ist die Stimme.
Ass: Also, ich weiß ja nicht, was hier vorgeht... aber Herr K-Kommerz muss jetzt zu seiner K-Konferenz.
Kom: Ja, genau. Einen schönen Abend noch, Detektiv Sherlocke. Meine Damen.
Wat: A-aber... Chef, Sie können Ihn doch nicht einfach so gehen lassen!?
She: Doch, das müssen wir... leider.
Kommerz und sein Assistent gehen ab.
Hol: Und was sollen wir jetzt tun?
She: Ich weiß es nicht.
Wat: A-aber... Chef...
She: Wichtel Fritz.
Fri: Ja?
She: Sind Sie sich sicher, dass Kommerz nicht der Täter ist?
Fri: Ich w-weiß es nicht. Seine Stimme klang nicht so wie die vom Täter.
Hol: Der Assistent hatte doch die Stimme. Dann war er es!?
She: Aber was hat er für ein Motiv?
Wat: Vielleicht hat er ja für Kommerz den „Job“ gemacht.
Hol: Oh, so wie in den Kriminalfilmen im Fernsehen? Da haben die großen Gangsterbosse doch auch immer ihre Handlanger.
She: Hm. Vielleicht.. Aber ich bin mir da nicht so sicher. Kommerz schien überrascht als Wichtel Fritz auf seinen Assistenten zeigte.
Wat: Das stimmt. Er schien geradezu verstört.
Hol: Dann wusste er vielleicht gar nichts davon? - Aber Kommerz ist ein sehr böser und habgieriger Mensch, wohingegen sein Assistent eher eine netter, gutherziger Junge ist. Ich kann mir das einfach nicht vorstellen.
She: Vielleicht ist er ja zu gutherzig.
Wat: Sie meinen...?
She: Ich habe eine Idee! Es reicht mir langsam, dass wir hier nur sitzen und nichts tun können. Ab jetzt werden wir handeln!
Hol: Und was wollen Sie tun? Doch nicht etwa einfach in Kommerz´ Haus marschieren und jeden Raum durchsuchen?
Sherlocke schaut Frau Holle mit großen Augen an.
She: Doch! Genau, das machen wir!
Wat: A-aber... Chef.
She: Ich habe auch schon einen genauen Plan.
Sherlocke nimmt die Zeichentafel und schlägt ein Blatt um.
She: Das hier ist Kommerz´ Haus. Wir werden mit einem Hubschrauber über das Dach fliegen, mit Fallschirmen abspringen und über den Dachboden ins Haus einsteigen.
Wat: Mit einem Hubschrauber?
Hol: Und Fallschirmen?
Sherlocke schlägt erneut ein Blatt um.
She: Gut. Dann besorgen wir uns einen riesigen Erdbohrer und graben uns von unten in das Kellergewölbe.
Hol: Ein riesiger Erdbohrer?
Wat: Chef, wir befinden uns immer noch am Nordpol.
Sherlocke schlägt erneut ein Blatt um.
She: Okay. Dann... klettern wir eben mittels Seilen an der Wand hoch und steigen durch eines der Fenster ein.
Wat: Seile?
Hol: Fehlen nur noch die Wurfhaken!
Sherlocke schmeißt die Tafel um.
She: Ich hab ja verstanden! Dann nehmen wir eben die Tür.
Sherlocke geht stürmisch ab. Fräulein Watersonne folgt ihm eilig. Frau Holle sieht ihnen hinterher.
Hol: Na, hoffentlich geht das gut.
Licht geht aus. Kommerz Stimme erklingt.
Mr. X: Gute Nacht, Weihnachtsmann! Und süße Träume! Ha ha ha!
Szene 7 – Die Rettung
Im Haus von Kommerz. Sherlocke und Watersonne schleichen umher.
She: Es überrascht mich, dass ein reicher und geldgieriger Mann wie Kommerz keinen einzigen Wachmann hat.
Wat: Der ist so geizig, dass er lieber sein Geld selbst bewacht als jemanden dafür zu bezahlen.
She: Wahrscheinlich schläft er sogar mit einem Gewehr unterm Kopfkissen.
Watersonne kichert.
She: So. Spaß beiseite! Wir müssen den Weihnachtsmann finden und raus bringen. Ich trau dem Frieden nicht...
Wat: Aber das Haus ist riesengroß. Wie sollen wir beide jeden Raum durchsuchen?
She: Kommerz hat etwas von einem miesen Gangster und die haben bekannter Weise immer ein Versteck für ihre Geiseln. Ich denke da an einen Kerker.
Wat: (laut) Dann schauen wir da zuerst nach!
She: Psst! Wenn Kommerz aufwacht, sind wir geliefert.
Wat: Oh! Sorry, Chef.
She: Schon gut. - Dort hinten ist eine alte, rostige Tür.
Sherlocke öffnet die Tür mit einem lauten Quietschen.
Wat: Psst!
She: Die Tür scheint tatsächlich mächtig alt zu sein. - Hier, eine Treppe nach unten!
Wat: Und wenn eine Treppe vom Erdgeschoss nach unten führt dann immer zum Keller. Und in Kellern von alten Gemäuern findet sich meist ein Kerker.
She: Gut kombiniert, Fräulein Watersonne!
Sherlocke und Watersonne steigen langsam die Treppenstufen hinab, die bei jeder Bewegung laut knarren. Unten angekommen bleiben sie an einer Ecke stehen und schauen herum.
Wat: Sehen Sie, dort ist eine Art Kerker. Sicher ist der Weihnachtsmann darin eingesperrt!
Watersonne will losgehen, aber Sherlocke hält sie zurück.
She: Ich sehe noch etwas. Und zwar einen Wachmann, der vor dem Kerker sitzt.
Wat: Aber der schläft doch!
She: Und wenn er aufwacht? Was machen wir dann? Der Kerl sieht nicht so aus als würde er uns mit offenen Armen empfangen.
Wat: Und was machen wir jetzt?
She: Ich werde den Weihnachtsmann da rausholen. Sie warten hier.
Wat: Aber...
She: Kein Aber! Wenn etwas passiert, verschwinden Sie so schnell wir möglich und alarmieren die Polizei. Verstanden?
Watersonne nickt.
Wat: Seien Sie vorsichtig!
Sherlocke schleicht langsam zum Wachmann hinüber. Langsam löst Sherlocke das Schlüsselbund von der Hose des Wächters. Es rutscht ihm aus der Hand und knallt klirrend auf den Boden. Alle erstarren, weil sie erwarten, dass der Wachmann aufwacht, aber er schnarcht seelenruhig weiter. Erleichtert hebt Sherlocke das Schlüsselbund wieder auf. Er schaut auf und sieht überrascht in die Zelle.
She: Fräulein Watersonne. Kommen Sie doch bitte her...!
Wat: Was denn?
Fräulein Watersonne schleicht eilig zu Sherlocke.
She: Schauen Sie doch mal in die Zelle und sagen Sie mir, was Sie sehen!
Fräulein Watersonne sieht in die Zelle und sieht niemanden.
Wat: Da ist ja gar keiner drin!
She: Sie sagen es! Entweder hat Kommerz den Weihnachtsmann woanders versteckt, nachdem er bemerkte, dass wir ihm auf die Schliche gekommen sind...
Wat: ...oder er ist nicht der Entführer! - Aber es deutete doch alles auf Kommerz hin... oder ist es doch der Assistent gewesen?
She: Ich weiß es nicht. - Aber wissen Sie, was mich wundert? Wieso lässt Kommerz dann eine leere Kerkerzelle bewachen?
Wat: Vielleicht war er gar nicht leer!
She: Oder er ist es auch jetzt noch nicht. Ich habe da so einen Verdacht.
Sherlocke öffnet mit den Schlüsseln die Zellentür und geht rein.
Wat: Was tun Sie denn da?!
She: Ich bin überzeugt, dass der Weihnachtsmann hier ist!
Wat: Was...? Aber die Zelle ist doch leer. Oder glauben Sie Kommerz hätte ihn unsichtbar gemacht?
She: Nein. Aber ich denke, dass sich hinter dieser Wand ein Geheimgang befindet. Schließlich ist das hier ein historisches Gemäuer.
Leise Weihnachtsmusik erklingt.
Wat: Hören Sie das?
Eine Geheimtür öffnet sich.
She: Kommen Sie! Ich habe das Gefühl, dass wir kurz vor der Lösung des Falls stehen!
Sherlocke und Watersonne schleichen in einen großen Raum.
Szene 8 – Die Lösung
Dort sitzt der Weihnachtsmann an einen Stuhl gefesselt und der Assistent steht daneben.
Wei: Mein lieber Junge, denken Sie nicht, es wäre Zeit mich langsam gehen zu lassen? Immerhin ist es nur noch ein Tag bis Weihnachten.
Ass: K-Keine Sorge, Sie k-kommen schon noch rechtzeitig von hier weg! (murmelt) Ich will ja nicht, dass Weihnachten ausfällt.
Wei: Was haben Sie gesagt?
Ass: Nichts.
Sherlocke und Watersonne beobachten die beiden gespannt.
Wat: Also, war es doch der Assistent!
She: Ja, anscheinend. Aber so wie es aussieht verfolgt er nicht die Absicht Weihnachten zu zerstören oder den Weihnachtsmann zu vernichten oder die Weltherrschaft an sich zu reißen oder sonst was Größenwahnsinniges.
Wat: Aber warum hat er den Weihnachtsmann dann entführt?
She: Fragen wir ihn doch einfach!
Sherlocke tritt aus seinem Versteck.
She: Guten Abend, die Herren!
Der Assistent schaut ihn überrascht und erschrocken an.
Ass: Was machen Sie denn hier?
Wei: Oh, guten Abend! Sagen Sie „Guten Abend“, junger Mann. Das ist doch nur höflich.
Ass: Äh.. was? Äh.. guten Abend!
She: Sicher sind Sie überrascht, dass ich hier auftauche. Aber wie Sie ja wissen hat Frau Holle mich beauftragt ihren Mann zu finden. Und...
Der Assistent schaut ihn perplex an.
Wei: Wollen Sie ein paar Plätzchen? Die hat der junge Herr gebacken.
She: Oh, ja gerne!
Sherlocke nimmt sich ein paar Plätzchen.
She: Hm. Vorzüglich. Sie müssen mir unbedingt das Rezept hierfür geben.
Ass: Äh.. ja, natürlich...
She: Na, Jungchen. Jetzt gucken Sie mal nicht so verwirrt.
Ass: Ich soll nicht so verwirrt gucken? Sie kreuzen hier einfach so auf und mampfen meine K-Kekse mit dem gefesselten Weihnachtsmann – und ich soll nicht so verwirrt gucken?
Sherlocke habt abwehrend die Hände.
She: Ich wollte Sie eigentlich nur etwas fragen.
Ass: Was denn?
She: Warum?
Ass: Hm? Warum was?
She: Warum haben Sie den Weihnachtsmann entführt?
Ass. Warum ich den Weihnachtsmann entführt habe?
She: Ja. Ich meine, immerhin haben Sie – soweit ich das beurteilen kann – kein Motiv. Es sei denn Sie machen die Drecksarbeit für Kommerz.
Ass: Ha! Nein. Ganz sicher nicht.Die habe ich schon viel zu lange gemacht. Aber das wird sich jetzt ändern. Sobald K-Kommerz wegen „Weihnachtsmannentführung“ im Gefängnis sitzt, werde ich nie wieder die Drecksarbeit für ihn erledigen.
She: Ah! Dann versteh ich. Sie haben das alles inszeniert, um Kommerz in die Falle zu locken.
Ass: Ja. Genau. Das war von Anfang an mein Plan. Dieser Wiederling hortet sein Geld in einem riesigen Safe, fährt teure Autos und geht schick essen. Aber für die Bedürftigen hat er k-keinen Cent übrig, dieser raffgierie Geizkragen! Und da man wegen Weihnachtsmannentführung mindestens eine Geldstrafe von 3.246.758 Euro zahlen muss, wäre er sein Geld los und würde endlich selbst einmal merken, wie es ist, wenn einem k-keiner hilft.
She: Ziemlich radikal – oder? Hätten Sie nicht einfach die Gema zu ihm schicken können?
Ass: Ha! Die lässt er doch nicht mal in die Nähe seines Geldes. Dabei würde ich den Leuten so gerne etwas Geld geben. Aber mein Gehalt reicht gerade mal zum Leben und K-Kommerz hat natürlich k-kein Deut Mitgefühl in seinem Leib, um anderen zu helfen.
Wei: Aber junger Mann Sie haben jetzt so viel Zeit mit mir verbracht und ich habe es Ihnen so oft versucht zu erklären.
Ass: Was denn?
Wei: Sie haben sich einen solchen Aufwand gemacht mich zu entführen und allen zu zeigen wie bösartig und raffgierig Ihr Chef ist, dabei hätten Sie es Ihn doch einfach selbst erfahren lassen sollen, was er für ein Mensch ist.
Ass: Ja, und wie?
Sherlocke springt in den Vordergrund.
She: Ist Ihnen klar, dass ich diesen Fall gelöst und Sie aus den Klauen Ihres Entführers gerettet habe? Wir können jetzt eigentlich gehen!
Wat: Ach, nehmen Sie noch ´nen Keks, Chef!
Watersonne stopft Sherlocke einen Keks in den Mund.
Wie: Jetzt ist doch Weihnachten, es geht nicht darum, wer mich entführt hat, wem ich Geschenke bringe oder ob ich nur ein Brausemaskottchen bin. Weihnachten ist eine Zeit der Einkehr und der Besinnung. Im Kreise unserer Lieben kommen wir zusammen und erfreuen uns. Es geht nicht darum, wer was wieviel oder wie falsche macht, sondern darum, wie wir uns und unseren Nächsten in Friede und Ruhe etwas Freude und Besinnlichkeit schenken können.
Ass: Aber das wollte ich Herrn Kommerz doch zeigen!
Wei: Wenn Ihr Chef nichts an Weihnachten findet, dann versuchen Sie ihn nicht zu belehren, Sie verderben nur Ihre eigene heilige Nacht. Was Weihnachten so besonders macht, ist die Erkenntnis, die jeder von uns selbst finden muss. Das ganze Drummherum, ob nun Kommerz oder Einkaufsstress, können wir doch alle nebenher erledigen, und es bleibt immer noch etwas Zeit für Einkehr und Besinnlichkeit. Ruinieren Sie sich nicht Ihre Weihnacht, während Sie versuchen abzustellen, was Weihnachten alles nicht ist, sondern erfreuen Sie sich einfach etwas.
Ass: Tja, da haben Sie wohl Recht!
Wie: Ho ho ho! Lassen sie uns doch alle zusammen Weihnachten feiern. Mit Glühwein und Keksen. Ich lade Sie alle herzlich dazu ein!
Wat: Oh, ja! Ein Glühwein wäre toll! Es ist hier so schrecklich kalt!
She: Sie sagen es! Und wie wir alle wissen: Wer Glühwein trinkt zur Winterzeit, der ist vor jedem Frost gefeit!
Ass: Dann werde ich ja doch noch ein harmonisches Weihnachtsfest erleben. Worauf warten wir noch!
Alle gehen ab. Nur der Weihnachtsmann sitzt noch gefesselt auf der Bühne. Das Licht geht aus.
Wei: ....Hallo? ....Ich bin immer noch gefesselt.
Das Licht geht wieder an. Sherlocke und Watersonne kommen schnell zurück und lösen die Fesseln des Weihnachtsmannes. Dann gehen alle von der Bühne.
- THE END -